AWO fragt – Landesparteien antworten

Wahlprüfstein: Erwerbs- und Altersarmut

26,7 Prozent der Altersrentner*innen in Deutschland nutzen die Tafeln. Was unternimmt Ihre Partei gegen Altersarmut?

Für die SPD Sachsen-Anhalt antwortete die SPD Spitzenkandidatin Dr. Katja Pähle:

Der Anstieg der Älteren und Familien, die auf Leistungen der Tafeln angewiesen sind, besorgt uns. Die SPD hat auf Bundesebene die Grundrente für alle durchgesetzt, die 33 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Davon profitieren rund 1.3 Millionen Menschen - vor allem in Ostdeutschland. Um später keine Rente unter Grundsicherung zu beziehen, ist ein Mindestlohn von 12 Euro aber vor allem mehr Tariflöhne notwendig. Zu letzterem wollen wir mit dem Tariftreue- und Vergabegesetz gerade bei der öffentlichen Auftragsvergabe beitragen.

Für die CDU Sachsen-Anhalt antwortete der Kandidat zur Landtagswahl Tobias Krull:

Grund für Altersarmut sind häufig gebrochene Erwerbsbiografien oder Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnbereich. Der erste Ansatz muss also sein, für Beschäftigungsverhältnisse für die Betroffenen zu sorgen, die auch im Alter ein ausreichendes Einkommen aus Rente und anderen Leistungen sichert. Ziel der CDU ist, sich auch auf der Bundesebene für eine auskömmliche Rente für langjährig Versicherte zu sorgen, damit möglichst niemand die Angebote der Tafeln nutzen muss.

Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt antwortete der Landesvorsitzende Sebastian Striegel:

Um Altersarmut vorzubeugen, setzen wir uns auf Bundesebene für einen Mindestlohn von 12 € ein und die Einführung einer Garantierente, die nach 30 Versicherungsjahren eine Rente über Grundsicherungsniveau garantiert.

Für DIE LINKE Sachsen-Anhalt antwortete der Landesvorsitzende Stefan Gebhardt:

Wir wollen die gesetzliche Rente durch eine Reform des Rentensystems stärken. Alle Erwerbseinkommen sollen in die Rentenkasse einzahlen. Weitere Rentenkürzungen auch durch ein weiteres Anheben des Renteneintrittsalters lehnen wir entschieden ab. Stattdessen wollen wir flexible Übergänge in die Rente vor dem 65. Lebensjahr ermöglichen. Notwendig ist die zügigere Rentenangleichung Ost an West und die Beseitigung von Rentennachteilen von in der DDR geschiedenen Frauen im Rentenrecht. Als Mindeststandard in der Rente für einen Ruhestand in Würde und für soziale Teilhabe im Alter will DIE LINKE für alle Rentner*innen in Ost und West eine steuerfinanzierte, solidarische Mindestrente von 1.200 Euro netto einführen.

Für die FDP Sachsen-Anhalt antwortete der Kandidat zur Landtagswahl Konstantin Pott:

Die Rente muss überarbeitet werden. Beispielsweise ist es wichtig, Anreize für eine private Vorsorge, z.B. in Form von Aktien zu schaffen. Aber auch ein flexibler Renteneintritt ist wichtig. Gegen eine Altersarmut lässt sich mit einem liberalen Bürgergeld entgegenwirken.

Hier gibt es alle Fragen und Antworten der Landesparteien zum Thema Armut